Lion’s Head rauf und runter – einmal im Leben

Lion’s Head rauf und runter – einmal im Leben war mein Plan auf meiner Wanderliste für Kapstadt dieses Mal. Im Vorfeld hatte ich schon ein bisschen darüber gelesen und ging munter mit den Kindern die Strecke an. 55 Minuten von unten nach oben – klingt wie ein guter, machbarer Plan auch mit 50 plus! In meinem Rucksack hatte ich nicht viel an Versorgungsproviant dabei. Schließlich war das ja eine absehbare Nummer mit dem erklimmen des Lion’s Head.Entlang wunderschönen Protea Sträucher ging der staubige Weg langsam, aber sicher immer weiter nach oben. Und während mir mit jedem Schritt klar wurde, daß dies kein leichter Gang werden würde, wollte ich es unbedingt bis zum Top schaffen.

Wir hatten uns nicht gerade die optimale Wanderzeit mit 13 Uhr rausgesucht. Daher rate ich, sich früh morgens auf den Weg zumachen um im Sommer der Hitze und der Menschenmassen zu entkommen. Unterschiedlicher könnten die Wanderer  nicht sein, welche den Lion’s Head hochlaufen. Ich hatte gelesen, jeder kommt hoch, egal welches Alter. Mutige Behauptung! Nachdem ich den ersten mit Flip-Flops gesehen hatte, war das Motivation genug. Und so begegneten wir Familien mit großen und kleinen Kindern, Athleten die hoch joggten oder runter, Wanderbegeisterte mit dickem Schuhwerk, Beachboys mit kurzen Hosen und freien Oberkörper, bezaubernde Instagram Girls mit knappen Sportoutfit, schleppende oder flotte Mid 40’s to mid 70’s alle mit dem gleichen Ziel. Und während man sich den Berg so rauf schlängel, hat man immer einen bombastischen Blick auf den Tafelberg, Kapstadt, Camps Bay oder Clifton Bay. Wunderschön!

Und mit ein bisschen Glück begegnet man noch den ein oder anderen Klippschliefer.

Nachdem leichten Stück wurde es auch gleich schwieriger. Hier teilt es sich dann auf in schwierig und noch schwieriger. Ich hatte mich für schwierig entschieden, was echt nicht einfach war, denn es hatte zum Teil schon ein bisschen mit klettern zu tun.

Klettersteig ohne Sicherung. An manchen Stellen ging es sehr schleppend vorwärts, da jeder Schritt sitzen musste und der ungeübte Bergsteiger gepaart mit Unsicherheit ganz langsam von einem Stein zum nächsten wandert. Je höher man hinaufkommt, desto weniger sollte man runterschauen, wenn man nicht so sattelfest ist, was Höhen anbelangt.

Zwischen durch fragte ich immer mal wieder, wie weit es noch sei und es klang nach einer halben Ewigkeit. Allerdings hat jeder der herunterkam eine Begeisterung in sich getragen, welche bei mir fast Flügel verliehen hätte. Und ja, der 360 Grand Ausblick war der wunderbarste, den ich je von einem Gipfel gesehen habe. Berge, Meer und Kapstadt einmal im Kreis gedreht. Ich war stolz auf mich wie Bolle, auch wenn ich genauso nass geschwitzt war. Egal, ich war oben!

Viele gehen auch zum Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang auf den Lion’s Head hinauf. Ich für meinen Teil war froh, daß wir tagsüber hinauf sind, denn so konnten wir jeden Stock und Stein sehen.

Eigentlich hatte ich vor über Get your guide zum Sonnenuntergang hinauf zulaufen. Im Nachgang bin ich froh, daß ich tagsüber gelaufen bin. Auf jeden Fall würde ich empfehlen, dann wirklich einen Guide zunehmen, denn der Abstieg ist nicht ohne und ein Guide führt einen auf alle Fälle wieder gut runter.

Der Lion’s Head sagt man, wäre nicht so anstrengend wie sein großer Bruder der Tafelberg. Eines ist auf jeden Fall sicher, wenn Saison ist, sollte man sich früh auf den Weg machen, daß der Weg frei ist. Es waren jetzt schon viele auf dem Berg, aber es hat sich gut verteilt und man musste nur an wenigen Stellen etwas warten. Manchmal war ich selbst so ein Hinterniss!

Packliste für den Aufstieg

• festes und bequemes Schuhwerk
• genug Wasser, am besten in einer plastikfreien Trinkflasche
• warme Jacke, denn oben kann es ziemlich frisch werden
• kleine Snacks, z.B. Müsli Riegel, Nüsse, Apfel
• Sonnencreme
• geladene Akkus bei Handy/Kamera
• Hut oder Mütze
• gute Laune und Durchhaltevermögen

Und hier noch ein paar Fotos von der Strecke zum einstimmen….

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